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Anfang: Am 6. Mai 1920 gründeten Hermann Escher, Direktor der Zürcher Stadtbibliothek, sein Mitarbeiter Felix Burckhardt und Marcel Godet, der Direktor der Schweizerischen Landesbibliothek, die Schweizerische Volksbibliothek (SVB). Zweck der nationalen Stiftung war der Ausbau des Bildungsbibliothekwesens der Schweiz zur «geistigen, sittlichen und beruflichen Hebung aller Volksklassen».

Dies verstanden vor allem liberale Kräfte in der Schweiz als wichtige, zeitspezifische Forderung: Die Einführung des Achtstundentages führte erstmals zur Frage nach einer «sinnvollen» Freizeitbeschäftigung für breite Bevölkerungsgruppen. Die Gründer der Volksbibliothek sahen im Lesen vor allem einen volkswirtschaftlichen Nutzen und eine Chance zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Arbeiter*innen: «Der Arbeiter hat Anrecht auf Entsprannung. Wir wollen nicht nur seine Kenntnisse verbessern, sondern auch sein Wohlbefinden“, so Marcel Godet.

Lesen als wichtiges Mittel zur Stärkung der Demokratie

In der Krise der Zwischenkriegszeit verstanden die Gründer das Lesen und mit ihm das Buch aber auch als wichtiges Mittel zur Stärkung der Demokratie. Sie wünschten die Teilnahme der schweizerischen Bevölkerung an diesem grossen Volksbildungswerk: «Wir rufen als Mitarbeiter Männer und Frauen auf, Angehörige aller Landesteile, Konfessionen, Parteien und Berufe. (…) Jedem Volksgenossen wollen wir die von ihm gewünschten Bücher vermitteln, ohne ihm solche aufzudrängen, die seiner Überzeugung zu nahe zu treten.»

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