YEAH! 100 Jahre Stiftung Bibliomedia Schweiz

Ein Rückblick auf das Jubiläumsjahr der Stiftung Bibliomedia und die verschiedenen Aktionen von Bibliomedia 2020 in Bild und Text.

Die Stiftung Bibliomedia wird vor rund 100 Jahren am 6. Mai 1920 gegründet und feiert in den Jahren 2019/2020 ihren 100. Geburtstag. Dabei gibt es von Anfang an den Wunsch, nicht nur zu feiern oder eine Festschrift über die 100 ersten Jahre von Bibliomedia zu veröffentlichen. Stattdessen soll etwas veranstaltet werden, das den Öffentlichen Bibliotheken in der Schweiz zugute kommt. Bibliomedia will sich etwas schenken, das sie selbst verändern und der Szene einen Impuls verleihen kann.

Zusammenarbeit mit dem Staatslabor

Gemeinsam mit dem Staatslabor, einer Plattform zur Vernetzung und zum Austausch über Innovation im öffentlichen Sektor, wird bereits im Januar 2019 ein Vorgehen entwickelt, das sicherstellen soll, dass möglichst viele Öffentliche Bibliotheken von Bibliomedia 2020 profitieren können. 

Fragebogen 

Alle Öffentlichen Bibliotheken aus der Adresskartei von Bibliomedia werden angeschrieben und eingeladen, an einer Umfrage teilzunehmen. Der Fragebogen, den Bibliomedia auf die Reise schickt, streckt auf humorvolle und gleichzeitig empathische und ernsthafte Weise die Fühler nach den Bedürfnissen, den Nöten, aber auch den geheimen Wünschen der Menschen aus, die in den Bibliotheken arbeiten.

Zum Fragebogen

100 Jahre Bibliomedia – Die Fragebögen, designt von Gerhard Blättler

  • Es werden 976 Fragebögen verschickt.
  • 169 ausgefüllte Fragebögen treffen wieder bei Bibliomedia ein.
  • Insgesamt beteiligen sich 117 Bibliotheken aus der deutschsprachigen Schweiz, 36 Bibliotheken aus der französischsprachigen Schweiz und 16 Bibliotheken aus der italienischsprachigen Schweiz an der Umfrage.

Ein Blick in die Antworten ergibt ein faszinierendes Bild von der Lebendigkeit und Vielfalt der Bibliothekslandschaft in der Schweiz. Nicht alle Antworten kommen überraschend, aber längst nicht alle sind erwartbar. Natürlich wünschen sich die Menschen in den Bibliotheken mehr Zeit, mehr Platz und mehr Budget – wer würde sich das nicht wünschen! Sie denken aber auch drüber nach, wie es wäre, wenn ihre Bibliothek stärker von Jugendlichen frequentiert würde, wenn die Bibliothek neben Büchern auch Laptops ausleihen würde oder eine Partnerschaft mit einer anderen Bibliothek in einem Entwicklungsland eingehen könnte. Die meistgenannten Wunsch-Gesprächspartner*innen sind übrigens: Michelle Obama und Alain Berset und oft genug der eigene Gemeinderat…

Workshops

Auf der Basis der Fragebögen werden drei Workshops in den Sprachregionen organisiert, in denen Bibliomedia tätig ist, konkret in Zürich, Lausanne und Mendrisio. Das Thema: Innovation in Öffentlichen Bibliotheken. Die Teilnehmenden sind Menschen, die in Bibliotheken arbeiten, und darüber hinaus. Einige der Kolleg*innen aus den Bibliotheken laden wir ein, weil ihre Antworten im Fragebogen uns auf sie neugierig gemacht haben. Andere sind bekannte Treiber*innen des Diskurses in und über Innovation in Bibliotheken. Die Gäste sind Macher*innen aus Bibliotheken in Dänemark, Kanada, Frankreich, Schriftsteller*innen, eine Fachfrau für die postmigrantische Gesellschaft. Ziel ist, ein möglichst offenes Gespräch zwischen allen Beteiligten in Gang zu bringen, aber auch sich einfach kennenzulernen, sich zu begegnen – im Rückblick: drei Workshops, drei Glücksmomente. 

Zum Workshop

  • Es werden 3 Workshops durchgeführt.
  • An diesen Workshops nehmen insgesamt 158 Personen teil.
  • Melinda Nadj Abonji, Lisbeth Overgaard, Inés Mateos, Vincent Chapdelaine, Floriane-Marielle Job, Alberto Nessi und Carlo Silini halten insgesamt 7 Referate.
  • Die Texte von Melinda Nadj Abonji und Alberto Nessi wurden im Jahresbericht Bibliomedia 2019 veröffentlicht: Jahresbericht Bibliomedia 2019

Ideenkatalog auf Website

Im Rahmen der Workshops werden innovative Ideen für Öffentliche Bibliotheken gesammelt, aufgeschrieben und aufgehängt. Aus diesem Material werden Ideen destilliert und für die Website von Bibliomedia aufbereitet. 

  • Es kommen insgesamt 211 Ideen zusammen.
  • Aus den Ideen entstehen 45 Einträge für den Ideenkatalog auf der Website.

Zum Ideenkatalog

Mit der Publikation des Ideenkatalogs im Spätherbst 2019 wird die erste Phase der Jubiläumsaktion der Stiftung Bibliomedia abgeschlossen. Was für ein Glück wir hatten, dass wir die Workshops in heiterer und unbeschwerter Atmosphäre in grossen Gruppen an stimmungsvollen Orten durchführen konnten! Schon nur wenige Monate später wäre das undenkbar gewesen. So konnte Bibliomedia ihr Ohr an die Öffentlichen Bibliotheken in den drei grossen Sprachregionen der Schweiz halten, Stimmungen einfangen und den Beteiligten Inspirationsimpulse und ein Forum für den Austausch bieten. Im Rückblick scheint uns das kostbar und speziell.

Projektwettbewerb für Innovation in Öffentlichen Bibliotheken 

Wie geplant wird nach den Fragebögen, den Workshops und der Publikation des Ideenkatalogs Ende 2019 ein Wettbewerb ausgeschrieben. Gesucht werden innovative Projektvorhaben in und für Öffentliche Bibliotheken. Eine Jury wird ernannt, für die neben der Geschäftsleitung von Bibliomedia auch Gret Kohler, Leiterin der Bibliothek Landquart und Umgebung, sowie Davide Dosi, Direktor der Universitätsbibliothek Lugano, gewonnen werden können.

Zur Ausschreibung des Projektwettbewerbs

  • Es gehen 74 Dossiers ein, die von der Jury geprüft werden.
  • Dafür werden 3 Jurysitzungen und insgesamt 11 Stunden Sitzungszeit aufgewendet.
  • 22 Projekteingaben werden ausgezeichnet.
  • Ein Betrag von rund 240’000 Franken wird gesprochen.

Zu den Gewinnerprojekten

Logo für 100 Jahre Bibliomedia 

Fürs Logo zeichnet einmal mehr Bibliomedia-Grafiker Gerhard Blättler aus Bern verantwortlich. Die Idee, die dem Logo zugrunde liegt: die typographische und letztlich mediale Veränderung der 100 Jahre sichtbar zu machen: von der Serifenschrift zur Helvetica bis zum gepixelten Bewegtbild. 

100 Jahre Bibliomedia – Das Logo für das Jubiläumsjahr von Bibliomedia, entworfen von Gerhard Blättler

Geschichte der Stiftung Bibliomedia 1920-2020

Die Geschichte der Stiftung Bibliomedia soll aufgearbeitet werden: Damit sie erzählt werden kann, damit die grossen Bögen nachvollzogen werden können, damit die wesentlichen Veränderungen in Bezug auf ihre Tätigkeit, ihr Selbstverständnis, ihre Abhängigkeiten, Zielgruppen, Organisationsform erkannt und bewertet werden können. Die Historikerinnen Franziska Schürch und Isabel Kollreuter aus Basel werden für diese Aufgabe engagiert. Sie bringen viel Erfahrung mit, wie man Geschichte historisch korrekt und gleichzeitig frisch und unverkrampft erzählt. 

Das Bibliomedia-Alphabet

Aus dem Material entsteht ein Alphabet, das die Grundlage für die Kommunikation des 100. Geburtstags der Stiftung Bibliomedia Schweiz gegenüber der breiten Öffentlichkeit bildet. Das Alphabet ist ja bereits seit 2002 das Kennzeichen des visuellen Auftritts von Bibliomedia – insofern ist dieser Fokus nur konsequent. Von A bis Z wird die Geschichte von Bibliomedia erzählt. Von A wie Anfänge über D wie Wanderbibliothek, I wie Organisation, N wie Logistik und V wie Datenbruch bis zu Z wie: Alphabet. Umgesetzt wird das Konzept vom Büro BerrelGschwind in Basel. Dominique Berrel, Ladina Ingold und Lalita Brunner haben bereits mehrfach mit den Historikerinnen Kollreuter und Schürch zusammengearbeitet und beherrschen die klassische Grafik ebenso wie die Animation. 

Ein Plakat und 26 Filmclips

100 Jahre Bibliomedia – Die Faltplakate mit 26 verschiedenen Covers, zu jedem Buchstaben einem, realisiert vom Büro BerrelGschwind

Das Plakat erzählt die Geschichte von Bibliomedia in Bild und Text. Das Plakat in A1-Format wird gefaltet und in einen Buchumschlag verpackt. Es wird an die Kunden von Bibliomedia verschickt und soll im Rahmen der Jubiläumsveranstaltungen an alle Gäste verteilt werden.

Parallel zu diesem eher klassischen Printprodukt entstehen auf derselben Datenbasis 26 kurze Filmclips, die die 26 Schlüsselbegriffe von Bibliomedia in wenigen Sekunden auf den Punkt bringen. Im Frühjahr 2020 werden die Filmclips auf Social Media veröffentlich.

Zu den Filmclips

  • Es werden 26 Filmclips auf den Bibliomedia-Accounts von Facebook, Instagram und Twitter publiziert.
  • Die Filmclips werden insgesamt 25’364 mal angeschaut, sie erhalten 488 Likes und werden 97 mal geteilt.

Medienspiegel

Solothurner Zeitung – Der Artikel über Bibliomedia in der Solothurner Zeitung vom 13. März 2020

Eine Medienagentur wird damit beauftragt, Medienarbeit für den 100. Geburtstag von Bibliomedia zu betreiben. In Zeiten von Corona erweist sich dies als ein schwieriges Unterfangen. Die Pandemie verdrängt andere Themen, zudem sind viele Journalist*innen auf Kurzarbeit. In der Romandie und im Tessin, wo Bibliomedia einer breiteren Öffentlichkeit bekannt ist und als öffentlicher Ort aktiv Kulturvermittlung betreibt, ist die Medienresonanz erfreulich hoch. In der Deutschschweiz jedoch ist Bibliomedia über die Bibliotheken und Schulen hinaus weniger bekannt – und das Corona-Frühjahr 2020 scheint nicht der ideale Moment, um dies zu ändern.

Zu den Medienberichten

Bleistift und Bildpostkarte

Der Bleistift als Andenken für die Gäste der Jubiläumsfeierlichkeiten und darüberhinaus als Give Away für alle anderen Gelegenheiten. Schlicht und funktional und damit passend zum Auftritt von Bibliomedia. Das Rot des Klassikers von Caran d’Ache und das Rot von Bibliomedia passen gut zusammen. 

100 Jahre Bibliomedia – Der Bleistift von Caran d’Ache mit dem Schriftzug von Bibliomedia

Die Post will von Bibliomedia zwar keine Sonderbriefmarke erstellen, aber für eine Bildpostkarte reicht es. Gerhard Blättler, der Grafiker, der auch das Logo von Bibliomedia entworfen hat, entwirft die Bildpostkarte, die einen Bücherstapel (inkl. E-Reader) zeigt und den Slogan «Bibliomedia unterstützt Bibliotheken und fördert das Lesen» trägt.

Zur Bildpostkarte

100 Jahre Bibliomedia – Die Bildpostkarte von der Post mit dem Slogan zum Geburtstag von Bibliomedia

Fest Bibliomedia Lausanne

Von allen geplanten Feierlichkeiten bleibt zuletzt der Abend in Lausanne am 28. August 2020. Der 41. Prix Bibliomedia wird an Gabriella Zalapì übergeben und die 100 Jahre von Bibliomedia werden gefeiert. Mit Maske, mit vorbereiteten Apéro-Sets, mit kleinen Tischgruppen, mit Musik, mit Reden, mit einer Preisträgerin, der es die Stimme verschlägt, mit viel Publikum. Es regnet den ganzen Abend, aber es wird gefeiert. Ein Statement. Ein Lichtblick in diesem Jahr der abgesagten Veranstaltungen. 

  • Bibliomedia stellt ein vertrauenswürdiges Sicherheitskonzept auf die Beine.
  • 80 Personen nehmen an dem Abend teil.
  • Die Waadtländer Regierungsrätin Cesla Amarelle, Prix Bibliomedia-Jurypräsident Pierre Buntschu, Jurymitglieder Dylan Roth und Alexandre Berto und Preisträgerin Gabriella Zalapì halten insgesamt 4 Ansprachen.

Vielen Dank an alle, die Bibliomedia 2020 möglich gemacht haben!

So wurde vor 50 Jahren gefeiert – Der Festakt für die ersten 100 Jahre Bibliomedia steht bis zum heutigen Tag noch aus

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