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Soldaten: Während des Ersten Weltkriegs baute die Schweizer Armee eine Soldatenbibliothek auf. Rund 30’000 Bücher konnten so den Wehrmännern als Freizeitbeschäftigung zur Verfügung gestellt werden. Nach dem Krieg entschied der Bundesrat auf Anraten des Generalstabschefs Sprecher von Bernegg, diese Bücher einer zivilen Organisation, und damit der Allgemeinheit, zu übergeben.

Die damals neu gegründete Stiftung Schweizerische Volksbibliothek kam gerade recht: Sie übernahm die Bücher der Soldatenbibliothek als Grundstock der SVB, verbunden mit der Verpflichtung, die Armee weiterhin gratis mit Büchern zu beliefern. In Friedenszeiten war dies kein grosses Ding. Ganz anders während des Zweiten Weltkriegs: Die Bücherausleihe an die mobilisierten Soldaten und an die in der Schweiz internierten französischen, polnischen und belgischen Truppen wurde zur Hauptaufgabe der SVB.

meinen langweiligen Dienst etwas interessanter gestalten

Je länger der Krieg dauerte, desto wichtiger wurde die Versorgung der Truppen mit Lesestoff: «Ich möchte meinen langweiligen Dienst etwas interessanter gestalten. Da ich recht viel freie Zeit habe, so möchte ich sie mit Lesen ausfüllen. (…) Wie muss ich es anstellen um von ihnen Bücher zu beziehen?», schrieb ein Soldat im April 1940 an die SVB. Ein anderer Brief aus dem Jahr 1941 zeigt, dass auch konkrete fachliche Unterstützung für den Militärdienst gefragt war: Ein Soldat verlangte «Fachliteratur über das Pferd, Dienstpferd, Reit-, Zug- und Karrenpferd, Regie- und Remontenanstalten, überhaupt alles, was mit dem Dienstpferd zusammenhängt».

In der Nachkriegszeit verlor das Militär als Benutzer wieder an Bedeutung. 1971 startete die SVB einen neuen Versuch, die Bedürfnisse der Wehrmänner besser abzudecken, und kaufte verschiedene Taschenbuch-Serien. Doch dieser Initiative war kein Erfolg beschieden.

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