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Kinder und Jugendliche: Die Volksbibliothek lieh von Anfang an auch Jugendbücher aus, in den 1920er-Jahren vor allem die Schweizer Klassiker von Johanna Spyri und Niklaus Bolt. Im Fokus der SVB standen jedoch erwachsene Nutzer*innen, die Altersgrenze lag bei 15 Jahren. Aber das sollte sich bald ändern.

In den 1930er-Jahren entdeckte die SVB dann die jüngeren Leser*innen als wichtige Zielgruppe. Die US-amerikanische Rockefeller-Stiftung wurde angeschrieben und schenkte der SVB flugs 25’000 Dollar (rund 110’000 Franken) für den Ausbau der Jugendbücherei. In der Folge erhielten alle Kreis- und Hauptstellen Jugendbücher und die Altersgrenze der Nutzer*innen wurde auf 11 Jahre gesenkt. 1941 nahm die Jugendbücherei dann richtig Fahrt auf – es gab endlich ein Bücherverzeichnis und die amerikanische Bibliothekaren-Vereinigung schenkte der SVB eine repräsentative Auswahl amerikanischer Jugendbücher.

einige zügige Abenteuerschunken als Köder

Nach dem Krieg wurden Bücher dann auch in Ferienkolonien, Heime und Anstalten verschickt, denn: «Die Schweizerische Volksbibliothek wird in der Nachkriegszeit einen wichtigen Beitrag zu leisten haben im Kampf gegen die Hilf- und Haltlosigkeit und sittliche Verwilderung der Jugend», so der Stiftungsrat 1946. Auch sogenannt bildungsferne Jugendliche sollten als Leser*innen gewonnen werden: «Andererseits schadet es nicht, wenn in einer Bücherei von 40 Bänden einige zügige Abenteuerschunken als ‹Köder› liegen, die zum Lesen und zu denjenigen Büchern führen sollen, die man mit mehr Genugtuung zu verbreiten sucht», liest man 1959 in einem Artikel über die Jugendbuch-Arbeit der SVB. 1961 wurden endlich alle Jugendbücher in Frakturschrift ersetzt, und in den 1970er-Jahren entdeckte die SVB die Schulen als wichtige Kooperationspartner im Bereich der Leseförderung. Ab 1983 führte die Volksbibliothek nicht nur Belletristik und Sachbücher, sondern auch Bilderbücher und Comics. Heute sind Kinder und Jugendliche eine der wichtigsten Zielgruppen von Bibliomedia.

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